Literatursorte | Monografien |
Verfasser | Müller, Klaus |
Titel | In der Endlosschleife von Vernunft und Glaube |
Untertitel | Einmal mehr Athen versus Jerusalem (via Jena und Oxford) |
Verlagsort | Berlin |
Verlag | LIT |
Jahr | 2012 |
Umfang Seiten (des Bandes) | (XI), 264 |
Reihe ; Bandnummer | PONTES ; 50 |
Enthält Bibliografie | [233]-257 |
Spinoza-Erwähnung | 3. Spekulative Vermessung des Denkraums zwischen Gottesgewissheit und Atheismus: 50-70 (Spinoza: 49-56, 59-61, 64-65, 68) // 4. Spinozanische Inklusionen katholischer Theologie - eine verlierergeschichtliche Spurenlese: 71-86, 88 // 5. Glutkern Logos, 5.2 Der Logos der Moderne: 97-105 (Spinoza: 99-102) |
Sprache | deutsch |
Sachgebiete | Metaphysik / Ontologie, Politische und Rechtsphilosophie, Theologie / (biblische) Hermeneutik / Religionsphilosophie, Rezeptionsgeschichte |
Behandelte Personen | Döblin, Alfred ; Herder, Johann Gottfried ; Jacobi, Friedrich Heinrich ; Lesssing, Gotthold Ephraim ; Schestov, Lev ; Strauss, Leo |
Autopsie | ja |
Vollständig bibliografisch ausgewertet | nein |
Kommentar deutsch | "Es gibt so etwas wie einen christologischen Glutkern in der neuzeitlichen Philosophie und damit ein Nachdenken über über das zentral Christliche als Subtext der Moderne... Spinoza hat an Christus zum einen das sittliche Profil fasziniert, allem Anschein nach so sehr, dass untergründig so etwas wie eine Geistesverwandtschaft aufblitzt. In gewisser Hinsicht hat Spinoza... in Jesus einen Vorläufer gesehen... Es gibt eine ganze Kette von Spinoza-Romanen, die in ihrer Mehrheit auf diese innere Verbundenheit von Jesus und Spinoza als glühende Gottessucher und -finder (!) abheben, so dass aus dem vermaledeiten Atheisten - grundiert von seiner außer jedem Verdacht stehenden Lebensführung - ein etwa von Goethe "theissimus" und "christianissimus" genannter "Hl. Benedictus" werden konnte. Hinter Spinozas Hochschätzung der Christusfigur scheint mir aber noch ein zweites, wenig beachtetes, nämlich metaphysisches Motiv wirksam zu sein: Er erblickt in der Gestalt Christi, dem Gedanken vom Fleisch gewordenen Sohn Gottes, unerachtet der Distanz zum geschichtlichen Anspruch des Christlichen so etwas wie ein Vorausbild und Richtmaß für die Antwort auf jene Frage, deren Beantwortung sein ganzes Lebenswerk in Anspruch nahm: die Frage, wie das Verhältnis von Endlichem und Absolutem angemessen zu denken sei" (S. 99-100). |
Kommentar englisch | "Es gibt so etwas wie einen christologischen Glutkern in der neuzeitlichen Philosophie und damit ein Nachdenken über über das zentral Christliche als Subtext der Moderne... Spinoza hat an Christus zum einen das sittliche Profil fasziniert, allem Anschein nach so sehr, dass untergründig so etwas wie eine Geistesverwandtschaft aufblitzt. In gewisser Hinsicht hat Spinoza... in Jesus einen Vorläufer gesehen... Es gibt eine ganze Kette von Spinoza-Romanen, die in ihrer Mehrheit auf diese innere Verbundenheit von Jesus und Spinoza als glühende Gottessucher und -finder (!) abheben, so dass aus dem vermaledeiten Atheisten - grundiert von seiner außer jedem Verdacht stehenden Lebensführung - ein etwa von Goethe "theissimus" und "christianissimus" genannter "Hl. Benedictus" werden konnte. Hinter Spinozas Hochschätzung der Christusfigur scheint mir aber noch ein zweites, wenig beachtetes, nämlich metaphysisches Motiv wirksam zu sein: Er erblickt in der Gestalt Christi, dem Gedanken vom Fleisch gewordenen Sohn Gottes, unerachtet der Distanz zum geschichtlichen Anspruch des Christlichen so etwas wie ein Vorausbild und Richtmaß für die Antwort auf jene Frage, deren Beantwortung sein ganzes Lebenswerk in Anspruch nahm: die Frage, wie das Verhältnis von Endlichem und Absolutem angemessen zu denken sei" (p. 99-100). |
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